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Bildgeschichte 1

SANDRA GLIER

Die Schüler scannen beliebige, für sie reizvolle Materialien ein. Am Bildschirm beobachten sie die veränderten Oberflächenstrukturen und lassen sich von diesen zu Assoziationen leiten. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm werden dann die Bilder verändert. Dies kann gezielt geschehen, um ein bestimmtes, gewünschtes Ergebnis zu erhalten. Hier können aber auch einmal ungehemmt die verschiedensten Filter und Manipulationsmöglichkeiten, die die Programme bieten, spielerisch ausprobiert werden.

Ziel ist es, am Schluss eine sinnvolle Auswahl der so entstandenen Bilder zu treffen. Um die Bilder der Gefahr der Beliebigkeit zu entheben, kann die Aufgabe gestellt werden, die ausgewählten Bilder in einen Handlungszusammenhang zu bringen. So entsteht eine Bilderserie, zu der dann auch noch eine Geschichte erzählt wird. Das Vorhaben ist auch bereits für die Grundschule bestens geeignet.

Die Geschichte von der kleinen Folie und dem dicken Schlüsselbund

Eines Tages dachte die kleine Folie traurig: "Wenn ich doch nur nicht so klein und so hässlich wäre. Ich wünschte ich hätte eine andere Farbe!" Und während die Folie, die in der heißen Mittagssonne döste, da passierte etwas sehr Seltsames: Als die Sonne immer stärker auf die Sonne herabstrahlte, wurde die Folie immer weicher und weicher. Schließlich war sie so weich, dass sie flüssig wurde. Zuerst war sie nur eine kleine Pfütze. Aber dann begann es zu regnen, und sie wurde immer größer und größer. Der Regen spülte auch die hässliche braune Farbe davon. Am Ende blieb ein wunderschönes funkelndes Blau. Die kleine Folie hatte sich in ein großes Meer verwandelt und sie strahlte vor Freude.

Die Tage vergingen und das schöne Meer war sehr glücklich aber manchmal auch etwas einsam, weil es ganz alleine war. Da platschte auf einmal ein dicker fetter Schlüsselbund in das Meer. "Hallo Schlüsselbund!", rief das Meer. "Was machst du denn hier?" "Mein Besitzer hat mich verloren", antwortete der Bund voller Anstrengung, denn er konnte nicht schwimmen. Traurig dachte er: "Ach wäre ich nur nicht so dick und fett, dann könnte ich schwimmen und in diesem wunderschönen Meer mein Leben verbringen." Und da passierte etwas sehr Seltsames: Die Strömung des Meeres wurde auf einmal so stark, dass all die schweren Schlüssel, die der Schlüsselbund nun nicht mehr tragen brauchte, tief in das Meer gezogen wurden. Da wurde der dicke fette Bauch des Bundes dünner und dünner. Am Ende war er ein schönes Schiff. Er hatte sogar ein richtiges Segel. Der Schlüsselbund war sehr glücklich über sein neues Leben. Er verbrachte Tag und Nacht in dem schönen großen Meer. Und beide wurden sehr gute Freunde.