Bereich: Rezeption      Seite zuletzt bearbeitet: 05.02.04     Home

Goya-Projekt

HARTMUT MIRBACH

Schüler können Bilder selbständig am PC analysieren, in dem sie eigene Visualisierungsstrategien entwickeln (s. Beitrag zu C.D. Friedrich ). Häufig jedoch muss der Lehrer das Material vor- und aufbereiten und dieses dann den Schülern für die Einzelarbeit zur Verfügung stellen (oder es für den eigenen Unterrichtsvortrag verwenden). Solches vom Lehrer für den Unterricht aufgearbeitete kunstgeschichtliche Material stellen viele Kollegen im schulischen Intranet oder im WWW zur freien Verfügung.

Das "Goya-Projekt" etwa wurde für den Bildungsserver NRW entwickelt. Die Idee eines digitalen Materialangebots sollte anhand Goyas "Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808" dargestellt werden. Auf der Basis einer kunstwissenschaftlichen Bildanalyse des Werks wurde eine komplexe Bilddatei auf mehreren Ebenen erstellt. Dies erlaubt es, verschiedene Ebenen vor einem neutralen Hintergrund in unterschiedlichen Kombinationen ein- und auszublenden. Auf diese Weise ist es z.B. möglich, einzelne Figurengruppen aus dem Gesamtbild herauszulösen und näher zu untersuchen. So wird dem Schüler ein eigenständiges Erschließen des Werks ermöglicht. Aber auch der Lehrer sollte durch Sichtbarmachen und Unsichtbarmachen einzelner Ebenen wichtige Aspekte des Werks im Unterricht behandeln können. Im Verlauf eines möglichen Unterrichts kann er gezielt die Aufmerksamkeit der Klasse auf bestimmte Bereiche des Bildes lenken.

Im Internet steht das Ergebnis unter LearnLine zur Verfügung. Auch die fertige Photoshop-Datei liegt dort zum Download bereit. Um selbst solches Material erstellen zu können oder fertige Vorhaben nutzen zu können, ist ein Bildbearbeitungsprogramm nötig, das die Arbeit auf verschiedenen Ebenen und deren Ein- und Ausblenden ermöglicht. Hier wurde Photoshop verwendet. Für die Rollover-Effekte wurde ein HTML-Editor benutzt.