Bereich: Rezeption      Seite zuletzt bearbeitet: 05.02.04     Home

Raumdarstellung

RAINER APER

Schüler tun sich häufig schwer, den formalen Bestand von Kunstwerken und dabei v.a. die jeweilige Komposition intuitiv erkennen und analysieren zu können. Auch auf der anderen, der praktischen Seite, beim Gestalten, fehlt ihnen oft ein größeres Repertoire möglicher Lösungen, um die jeweils beste auswählen und für den eigenen bildnerischen Prozess einsetzen zu können.

Um Figuren im Raum und in der Fläche sinnvoll anordnen zu lernen, werden den Schülern in dieser Übung verschiedene, freigestellte (d.h. "ausgeschnittene") Figuren und ein fotografierter, realer Hintergrund digital zur Verfügung gestellt. Durch Verändern der Größe und der Lage der Figuren auf verschiedenen Ebenen im Bildbearbeitungsprogramm werden nun gezielt Bilder - mit unterschiedlichen Arrangements des gleichen Ausgangsmaterials - erzeugt. Die Schüler lernen auf diese Weise intuitiv nicht nur die Darstellung von Räumlichkeit durch Perspektive, Überschneidung, Licht und Schatten zu beherrschen, sondern entwickeln auch die Fähigkeit, Komposition gezielt zur Darstellung einer bestimmten Aussage (hier eines bestimmten Gefühlszustandes) einzusetzen.


Trennung


Erwartung

Mit dem Prinzip der Variation von Kompositionen bei Wiederverwendung gleicher Figuren und Hintergründe haben viel Künstlergearbeitet, vor allem auch Edvard Munch. An dessen Bildern lässt sich ausgezeichnet die Abhängigkeit der Aussage von der jeweiligen Komposition besprechen. Sie eignen sich auch hervorragend zum Vergleich mit den eigenen Arbeiten oder als Anregung für eigene, neue Versuche zur Steigerung der Aussage.